Vorbeugung von Allergien

Allergievorbeugung im Babyalter © Present-Service, Zug

Allergien können in jedem Lebensalter auftreten und verschwinden manchmal genauso plötzlich wieder. Das Risiko ist erhöht, wenn ein Elternteil oder ein Geschwister bereits an einer Allergie leidet. Nicht nur die Gene haben Einfluss, auch der Lebensstil und die Ernährung können zum Allergierisiko beitragen. Hier beginnt die Allergieprävention - es macht Sinn, sich bereits in der Schwangerschaft mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen. 

Allergieprävention - Ernährung des Babys

Stillen ist für alle Babys empfehlenswert und es gibt auch Hinweise dafür, dass es im Hinblick auf Allergien eine günstige Wirkung hat. In der Schweiz wird deshalb empfohlen, die ersten sechs Monate zu stillen. Beim gesunden Säugling bringt es nichts, wenn die stillende Mutter aus reiner Vorsicht für sich selbst bestimmte Nahrungsmittel meidet. Muttermilch enthält auch eine ganze Menge an Abwehrstoffen. Diese stärken das Abwehrsystem des Kindes. Damit ist das Baby auf natürliche Weise vor externen Allergenen wie Staub und anderem gegenüber geschützt.

Im Hinblick auf die Vermeidung von Allergien scheint es günstig zu sein, die Beikost früh einzuführen, also im 5. Lebensmonat. Das Stillen kann nach dem Einführen der Beikost solange beibehalten werden, wie Mutter und Kind dies wünschen.

Wenn Stillen nicht möglich ist, solltest du deinem Baby eine dem Alter angepasste, Spezialnahrung für allergiegefährdete Babys verabreichen. Als Beikost bezeichnet man jede Ernährung des Babys - ausser Muttermilch und Säuglingsanfangs- und Folgemilchen - zum Beispiel Obst-, Getreide- und Gemüsebreie. Diese sollen schrittweise eingeführt werden.

Verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin, dass Kinder weniger Allergien entwickeln, wenn sie im ersten Lebensjahr eine Vielzahl der bei uns üblichen Nahrungsmitteln erhalten (verschiedene Gemüsesorten, Früchte, Fleisch, aber auch Fisch). 

Kuhmilch oder Milch anderer Säugetiere sowie pflanzliche Drinks sind im 1. Lebensjahr nicht empfohlen, da sie die Nährstoff-Bedürfnisse des Babys nicht erfüllen.


Allergien beim Baby vorbeugen

Neben dem Stillen gibt es noch weitere Details, welche du bereits im Voraus im Blick haben kannst.

Sind beispielsweise bereits in der Familie Allergien aufgetreten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Symptome wie Hautausschläge beim Baby ebenso auftreten können. Aus diesem Grund ist es auf jeden Fall empfehlenswert, bereits im Vorfeld genau zu schauen, welche allergischen Reaktionen bei der werdenden Mutter oder auch beim Partner aufgetreten sind. Die Baby-Ernährung kann entsprechend darauf abgestimmt werden. 

Risikofaktoren aus der Umwelt

Tabakrauch

Der wichtigste Schadstoff aus der Umwelt ist Tabakrauch, auch wenn er, wie bei Kindern, «nur» passiv eingeatmet wird. Tabakrauch schadet insbesondere den Atemwegen. Rauche deshalb nie in geschlossenen Räumen, in denen sich dein Kind befindet (Wohnung, Auto, etc.). Oder, noch besser, auch für dich: Lasse dich beraten, wie du mit dem Rauchen ganz aufhören kannst.

Hausstaubmilben

Für den gesunden Säugling bringen besondere Massnahmen, um Hausstaubmilben einzudämmen (z.B. milbendichte Bettzeug- und Matratzenhüllen) keinen Nutzen für die Vorbeugung gegenüber Allergien. Hingegen ist es für alle Kinder empfehlenswert, das Schlafzimmer des Kindes nicht zu überwärmen und regelmässig zu lüften (optimale Raumtemperatur 18 –20°C). Ebenso gehören Haustiere nicht ins Schlafzimmer.

Schmutz schützt

Bauernhofkinder leiden weniger häufig an Allergien wie Stadtkinder - das ist schon seit längerem bekannt. Mikroben, die auf Landwirtschaftsbetrieben in grösserer Menge vorkommen, schützen sie. Die Umgebung des Babys muss also nicht hochhygienisch sein! Das Immunsystem lernt so, auf an sich harmlose Stoffe nicht zu reagieren und entwickelt weniger häufig Allergien.


Quellen: baby Ratgeber-Buch, Prof. Dr. med. Jürg Barben und Dr. med. Caroline Roduit / Ostschweizer Kinderspital, Abteilung für Pneumologie und Allergologie / St. Gallen 
und aha!Magazin "Thema Allergien - quer durchs Leben".

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