Alles über Wehen

Die ersten Anzeichen dafür, dass die Geburt bevorsteht, sind bestimmte Muskelkontraktionen - die Wehen. Bei diesen Wehen zieht sich die Gebärmutter rhythmisch zusammen. Nur 15% der Schwangeren erleben einen sogenannten Blasensprung, also eine Öffnung der Fruchtblase. Doch woran erkennt man, um was für Wehen es sich handelt und ob es jetzt wirklich ernst wird? Und ab welcher Schwangerschaftswoche (SSW) treten welche Wehen auf?

Vorwehen und Senkwehen

Schon ab der 25. Schwangerschaftswoche (25. SSW) können die ersten Übungswehen auftreten. Diese Muskelkontraktionen sind völlig schmerzlos. Du erkennst sie daran, dass sich dein Bauch durch die Wehen immer wieder kurz verhärtet. Zu Senk- und Vorwehen kommt es erst gegen Ende deiner Schwangerschaft, etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche. Vorwehen dauern nur kurze Zeit an. Du spürst eine Verhärtung deines Bauchs und Schmerzen im Rücken- oder Leistenbereich. Die Gebärmutter zieht sich jetzt bereits rhythmisch zusammen. Versuche dich etwas zu entspannen, zum Beispiel, indem du dich unter eine warme Decke kuschelst oder du ein Bad nimmst. Ebben die Wehen wieder ab, handelte es sich um Vorwehen. Hier erfährst du mehr, wenn das Baby zu früh kommen will...

Bei den Senkwehen ist der Kopf deines Babys tief in das Becken gesenkt. Es liegt damit in Geburtsposition. Möglicherweise spürst du die Senkwehen gar nicht oder nimmst nur ein leichtes Rückenziehen oder Unwohlsein wahr. Selten kommt es zu vorzeitigen Wehen. Dabei treten ca. ab der 37. Schwangerschaftswoche (37. SSW) mindestens 4 Wehen innerhalb von 10 Minuten oder 8 innerhalb einer Stunde auf. In diesem Fall solltest du Ruhe bewahren und deine Hebamme kontaktieren oder das Spital anrufen. Normalerweise sind vorzeitige Wehen harmlos.

Manchmal lässt eine Geburt auch auf sich warten. Dies ist in der Regel kein Grund zur Sorge, mehr als 40 Prozent aller Babys werden nach dem errechneten Geburtstermin geboren. Hier findest du Tipps, wie du Wehen anregen kannst.

Daran erkennst du, dass die Geburt losgeht

Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass die Geburt losgeht. Jedoch treten diese nicht in jeder Schwangerschaft auf. Hinweise können Rückenschmerzen, Durchfall, eine leichte Blutung mit etwas Schleim, ein verfrühter Blasensprung oder ein stark ausgeprägter "Nestbautrieb" sein.

Geburtswehen und Nachwehen

Die Eröffnungswehen kündigen die Geburt an. Während dieser Wehen verkürzt sich der Gebärmutterhals und der Muttermund öffnet sich. Eindeutige Zeichen für den Geburtsbeginn!

Die Eröffnungswehen dauern nur etwa 30 bis 45 Minuten an. Sind sie am Anfang noch unregelmässig, treten sie später alle 10 Minuten auf. Viele Schwangere können sich während dieser Phase noch unterhalten und dem normalen Alltagsgeschehen nachgehen.

Die Abstände der Wehen verkürzen sich schliesslich auf alle 3 bis 5 Minuten und gehen in die Übergangswehen über. In dieser Phase oder falls es zum Blasensprung kommt, solltest du dich ins Spital begeben. Die Übergangswehen sind besonders intensiv. Der Muttermund ist nun vollständig geöffnet, der Kopf des Kindes dreht sich in Richtung des Beckenausgangs und der Körper setzt Oxytocin frei, das dem Körper bei der Geburt unterstützt. Wie du richtig atmest, liest du hier.

Schwangere kommen am Ende dieser Phase häufig an einen Punkt, in dem sie das Gefühl haben, dass sie nicht mehr können. Dies passiert kurz vor dem Einsetzen der Presswehen. Die Presswehen fühlen sich an wie ein starker Drang zur Toilette zu müssen und kommen reflexartig. Mit den Presswehen bringst du dein Baby auf die Welt.

Die Nachwehen dienen dazu, dass du Plazenta und Eihäute, also die Nachgeburt aus dem Körper stösst. Infolge der Nachwehen ziehen sich die Blutgefässe der Gebärmutter zusammen und die Blutung wird gestoppt.

Es ist beruhigend zu wissen, dass der Körper sich durch die verschiedenen Wehen ganz von allein auf die Geburt vorbereitet und diese auch einleitet. Während der gesamten Geburt kommen instinktiv die richtigen Wehen, die dafür sorgen, dass dein Baby zur Welt gebracht wird.