Antibiotika für Kinder?

Antibiotika für Kinder © Syda Productions / AdobeStock.com

Die Entdeckung von Antibiotika war ein Meilenstein in der Medizingeschichte, und sie sind auch heute das Mittel der Wahl bei durch Bakterien verursachten Infektionen. Gegen Viren können sie allerdings nichts ausrichten, und eine zu häufige Gabe kann zur Antibiotika-Resistenz der Erreger führen. Ein erfahrener Kinderarzt hilft dabei, die richtigen Entscheidungen bei der Therapie zu treffen, damit es deinem Baby bald wieder besser geht.

Jedes Kleinkind leidet im Laufe der Entwicklung seines Immunsystems unter verschiedenen Kinderkrankheiten, und Eltern können leicht das Gefühl bekommen, ihr Kind stolpere von einem Infekt in den nächsten. Dies kann bedrohlich wirken, ist aber völlig normal. Auch wenn dein Baby gestillt wurde und eine gute Immunabwehr hat, lernt sein Immunsystem während der gesamten Zeit als Kleinkind, sich mit verschiedenen Erregern auseinander zu setzen. Eine der am häufigsten auftretenden Kinderkrankheiten ist die Mittelohrentzündung, ein gutes Beispiel für die Unterscheidung zwischen sinnvollem und gefährlichem Einsatz von Antibiotika. Für den Kinderarzt ist es nämlich nicht immer leicht zu unterscheiden, ob die Mittelohrentzündung bei einem Kleinkind oder heranwachsenden Kind von einem Virus oder von Bakterien ausgelöst wurde - das Trommelfell bei einem Kind ist nicht gut einzusehen, was die Entscheidung für eine Therapie schwierig macht. Aber was können Antibiotika eigentlich leisten?


Antibiotika bekämpfen Bakterien

Die wesentliche Eigenschaft von antibiotischen Medikamenten ist die Bekämpfung von Bakterien - bei durch einen Virus ausgelöste Kinderkrankheiten sind sie jedoch machtlos. Für Eltern ist es wichtig zu wissen, dass eine zu schnelle und nicht angebrachte Gabe von Antibiotika zu Antibiotika-Resistenz von Erregern führen kann - dies ist einer der Gründe, warum Spitäler heute mit multiresistenten Erregern zu kämpfen haben. Denn in den letzten Jahrzehnten sind antibiotische Therapien zu oft, quasi als Allheilmittel eingesetzt worden. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem Kinderarzt ist es, die Eltern dabei helfen kann, für ihr Baby oder Kleinkind im Fall einer Krankheit die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Was du über Antibiotika bei Kinderkrankheiten wissen musst

Gerade in der Erkältungszeit reiht sich Krankheit an Krankheit, bei denen oft die oberen Atemwege betroffen sind. Mittelohrentzündung, Mandelentzündung und Rachenentzündung treten dann auf. Meist sind diese Infekte von einem Virus verursacht, und dein Kind wird ihn erfolgreich selbst bekämpfen. In dieser Zeit hilft Schonung und Ruhe, auch die Gabe eines kindgerechten Schmerzmittels kann Linderung verschaffen. Wenn bei deinem Kleinkind Fieber auftritt ist dies ein Zeichen dafür, dass der Körper den Eindringling bekämpft - es sollte also nicht zu schnell gesenkt werden. Achte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und besprich mit deinem Arzt, ab welcher Temperatur das Fieber gesenkt werden sollte - hierbei kommt es auch darauf an, ob dein Kind noch ein Baby oder schon ein Kleinkind ist. Stellt der Arzt einen bakteriellen Infekt fest und verschreibt Antibiotika, setze diese nicht eigenmächtig ab, sondern verabreiche sie nach den Empfehlungen bis zum Ende. Eine zu kurze Gabe der Antibiotika kann nämlich auch zur Antibiotika-Resistenz der Erreger führen.

Wie bei vielen Dingen gilt auch bei Kinderkrankheiten: Ruhe bewahren, sich beraten lassen und die Zeit zur Genesung geben. Gute Besserung!

Bewertung

Kommentare (1)

Das könnte dich auch interessieren...

Keine Artikel vorhanden