Baby schreit abends? So kannst du ihm helfen

Schreiendes Baby beruhigen: Viel Nähe hilft © natalialeb - AdobeStock.com

Wann schreien Babys am meisten? Es ist meistens die Zeit in den Abendstunden zwischen 18 und 20 Uhr. Die Eltern sind erschöpft vom Tag und hoffen auf ein bisschen Ruhe. Doch genau zu den Abend-Stunden schreit das Baby am meisten und scheint durch nichts beruhigt werden zu können. Das kann frustrierend sein. Sorgen kommen auf. Ist mein Baby ein Schreibaby? Fehlt ihm etwas? Ihr braucht euch keine Gedanken zu machen. Ihr seid damit nämlich nicht allein. Viele Babys machen eine Schreiphase durch und schreien besonders abends am meisten.

Die Schreiphase von Babys

Die Schreiphase beginnt meist ab der dritten Woche und endet meist im 4. Monat. Allerdings kann der individuelle Fall abweichen. Meistens wird diese Phase wellenartig erlebt. Das Baby ballt die Fäuste und schreit mehrere Minuten lang. Die ersten Male steigert sich das Geschrei, dann flacht es wieder ab. Für das Schreien gibt es immer Gründe. Normalerweise macht sich ein Baby bemerkbar, wenn es hungrig ist, eine volle Windel hat, sich allein fühlt, ihm langweilig ist oder es Schmerzen oder Unwohlsein plagen.

Wenn ein Baby am Abend schreit, können noch weitere Ursachen hinzukommen. Dein Baby ist müde und kann nicht einschlafen (Hier geht's zu den besten Einschlaftipps). Durch das Schreien abends kommt es zur Überstimulation, was ihm das Einschlafen möglicherweise sogar weiter erschwert. Oder es reflektiert den Tag und ist damit überfordert. Die Folge ist innere Unruhe und das Schreien eine Reaktion hierauf. Oder es leidet unter Blähungen und Bauchschmerzen (Das kannst du gegen Koliken tun), die meist am Abend besonders schlimm werden. Deshalb schreiben viele Babys am Abend am meisten.


Tipps für Eltern, die das Baby beruhigen

Als erstes schliesse alle normalen Ursachen aus, die das Baby zum Weinen bringen könnten. Gib ihm die Brust oder die Flasche. Kontrolliere, ob die Windel nass ist. Beschäftige dich mit ihm, wiege es und singe ihm ein Gutenachtlied vor. Um es zu beruhigen, trage es nah am Körper. Das erleichtert ihm das Einschlafen. Babys müssen das Einschlafen im Bett erst lernen. Je mehr Körperkontakt sie zu Papa oder Mama haben, umso leichter gelingt es ihnen.

Eine neue Studie von japanischen und italienischen Forschern bestätigte die Erfahrung, dass sich ein Baby am besten beruhigt, wenn die Eltern es im Arm oder in einem Tragetuch halten und dabei umhergehen. Dies ist laut Studie wirkungsvoller, als das Baby im Bett oder in einem Kinderwagen in den Schlaf zu wiegen. Sobald das Kind schläft, sollte man es gemäss den Forschern sitzend in den Armen halten, bevor man es ins Bett legt. Durch den Körperkontakt spürt das Baby, dass es gut aufgehoben ist. Das hilft dem Kind  beim Einschlafen und fördert seine psychische Entwicklung. Quelle: Artikel aus Gesundheitstipp 02/2023

Falls dem Baby der Bauch weh tut, hilft eine sanfte Bauchmassage. Hier findest du weitere Tipps, die das Baby beruhigen.

Es ist okay, dass du dich überfordert und belastet fühlst. Das macht keinen schlechten Elternteil aus dir. Durch die Evolution kann ein Elternteil das Weinen des Babys nicht ignorieren. Und das stresst auf die Dauer. Schüttle aber niemals dein Baby!

Kümmere dich auch um dich mit kleinen Auszeiten. Gehe spazieren, telefoniere mit einem guten Freund, nimm ein Bad, trinke Tee oder höre ein Hörbuch. Such dir Unterstützung in deinem Umfeld, um auch Zeit für dich zu haben. Oder suche dir Hilfe bei deiner Hebamme, einer Mütter-/Väterberatung, Elternberatung von Pro Juventute oder dem Elternnotruf.

Ab wann spricht man von einem Schreibaby?

Nur eine Minderheit aller Babys gilt als Schreibaby. Diese Phase hält auch normalerweise nur bis zum 3. Monat an, stellt die Eltern aber vor eine Belastungsprobe. Ein Schreibaby schreit etwa drei Stunden lang an drei Tagen in der Woche über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen. Auch hier schreit das Baby abends am meisten. Die Ursache für das Schreien ist nicht bekannt. Es liegt normalerweise nicht daran, dass die Eltern etwas falsch machen. Bist du Elternteil eines Schreibabys, solltest du dir unbedingt Pausen gönnen. Schreiphasen und insbesondere die eines Schreibabys können dich an deine Grenzen bringen. Im besten Fall wechselst du dich mit deinem Partner ab. Im Falle einer Überforderung ist es wichtig, sich selbst nicht zu verurteilen, sondern Hilfe zu suchen.

Dass ein Baby schreit, ist ganz normal. Besonders in den ersten Monaten und in den Abendstunden. Fast alle Eltern kennen diese Situation. Genauso kennt jeder von uns das Gefühl von Frustration oder Machtlosigkeit. Lass dich davon nicht runterziehen. Sei für dein Baby da und gönne dir ausreichend Ruhepausen.

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