Scharlach

Scharlach © golovianko / AdobeStock.com

Scharlach ist eine ansteckende Kinderkrankheit. Die auslösenden Bakterien gehören zu den Streptokokken der Gruppe A und werden über Tröpfcheninfektion beim Husten und Niesen, aber auch durch Speichel übertragen. Zwischen Infektion und Krankheitsbeginn liegen meist zwischen zwei und fünf Tage. Eine Impfung gegen diese Erkrankung existiert noch nicht.

Wie verläuft Scharlach?

Scharlach beginnt meist mit ansteigendem Fieber, oft mit Schüttelfrost, Halsweh und Erbrechen. Die Zunge deines Babys ist zunächst belegt. Später entwickelt sich die typische Himbeerzunge: Zunge und Gaumen sind kräftig gerötet, die Mandeln zeigen oft eitrige Beläge. Nach einem bis drei Tagen erscheint in den Leisten und Achselhöhlen ein Ausschlag mit winzigen, roten Flecken, die sich dann über den Rumpf und den Rücken ausbreiten. Im Gesicht deines Babys spart der Ausschlag ein weisses Mund-Nasen-Dreieck aus.

Nach einigen Tagen sinkt das Fieber. Die Haut an Hand- und Fussinnenfläche bei dem kranken Baby beginnt sich zu schälen. Da die Bakterien sich heutzutage durch die häufige Antibiotikagabe in Art und Wirkung verändern, sind die Symptome manchmal nicht wirklich typisch. Im Zweifelsfall frage immer deinen Arzt. Durch einen Abstrich aus dem Rachenraum des Babys erhältst du Gewissheit.


Welche Therapie gibt es fürs Kind?

Da diese Kinderkrankheit sehr ansteckend ist, sollten Kinder, die Scharlach haben, nicht den Hort oder den Kindergarten besuchen. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind erkrankt ist, gehe gleich zum Kinderarzt. Er wird bei deinem Kind einen Abstrich machen und die geeigneten Antibiotika geben. Auch die Kontaktpersonen sollten vom Kinderarzt abgestrichen und gegebenenfalls behandelt werden.

Antibiotika sind in der Behandlung dieser Kinderkrankheit unumgänglich, um Spätfolgen zu vermeiden.

Die Begleiterscheinungen wie Halsschmerzen und Fieber kannst du bei deinem Baby aber mit Hausmitteln wie Lutschpastillen oder kühlen Getränken und Wadenwickel lindern.

Nach der Gabe eines Antibiotikums ist die Erkrankung 24 Stunden nach Rückgang der Symptome nicht mehr ansteckend. Unbehandelt bleibt das Kind zwei bis drei Wochen infektiös.

Können auch Komplikationen auftreten?

Auch wenn Scharlach heutzutage als harmlos gilt, sollte die Behandlung frühzeitig einsetzen. Bevor Antibiotika gefunden wurden, waren die Komplikationen und die Spätfolgen gefürchtet. Unbehandelt kann es zu einer Blutvergiftung mit Krämpfen und Kreislaufversagen kommen, die Bakterien können eine Hirnhautentzündung hervorrufen. Wenn der Scharlach eigentlich schon vorbei ist, sind Spätfolgen der Bakterien an Niere (Glomerulonephritis) und Nerven (Chorea minor) möglich. Manchmal überreagiert das Immunsystem von einem Baby und es entsteht ein rheumatisches Fieber mit Schäden von Herz, Nieren und Gelenken.

Seit der Einführung der Antibiotika hat der Scharlach seinen Schrecken verloren, obwohl keine Impfung vorhanden ist. Durch eine rechtzeitige Therapie können Spätfolgen beim Baby also verhindert werden.

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