Wochenbett: Wichtige Zeit nach der Geburt

Wochenbett © Antonioguillem - AdobeStock.com

Das Wochenbett als Begriff umschreibt die wichtige Zeit der Heilung, Rückbildung und hormoneller Umstellung im Anschluss an die Geburt. Diese Regenerationsphase dauert in der Regel acht Wochen und gliedert sich in zwei Abschnitte. Die fachliche Betreuung durch eine Hebamme oder Pflegefachkraft steht jeder Mutter für bis zu 56 Tagen nach der Entbindung zu und wird durch die Grundversicherung der Krankenkasse abgedeckt.

Was passiert im Wochenbett?

Nach der Entbindung von deinem Baby ist dein Körper damit beschäftigt, körperliche Beschwerden ausheilen zu lassen und seelische sowie hormonelle Umstellungen vorzunehmen. Bis zum 10. Tag befindest du dich in der Phase des Frühwochenbetts. Deine Geburtswunden heilen, der auftretende Wochenfluss hat eine reinigende Funktion und verändert sich von blutig in bräunlich bis gelblich, um im anschliessenden Spätwochenbett allmählich zu versiegen.

Mit dem 11. Tag beginnt die Phase des Spätwochenbetts. Die Mutter passt sich allmählich an das Leben mit ihrem Kind an, besucht nach ca. sechs Wochen die Nachsorge beim Arzt und geht in der Regel nach acht Wochen in einen Kurs zur Rückbildung.

Wo bekommst du Unterstützung nach Geburt?

Die Krankenkassen haben seit einiger Zeit ihre Vorgaben geändert und die jungen Mütter verbringen heute sowieso eine kürzere Zeit im Spital im Wochenbett, als noch bis vor wenigen Jahren. Dadurch erhalten sie auch weniger lange Unterstützung und Beratung durch das Pflegepersonal und es ist unbedingt notwendig, dass du schon in der frühen Schwangerschaft eine freischaffende Hebamme oder aufs Wochenbett spezialisierte Pflegefachfrau kontaktierst.

Dadurch gewährleistest du, dass diese dann in der ersten Zeit nach deinem Spitalaustritt zu dir und deinem Baby nach Hause kommen. Von diesen Fachfrauen erhältst du wichtige Unterstützung für die erste Zeit des Stillens, Pflege des Kindes und Kontrolle seiner Gewichtszunahme etc. Viele dieser Fachfrauen sind schon ausgebucht, wenn du dich zu spät darum kümmerst.

Gesetzlich ist folgendes verankert: Im Zeitraum ab Geburt bis zum 56. Tag danach, können für Erstgebärende, nach Kaiserschnitt, bei Frühgeburt oder bei Mehrlingen bis zu 16 Besuche von der Fachfrau gemacht werden. Grundsätzlich gilt, dass die Fachfrauen solange kommen, wie es medizinisch notwendig ist, es besteht jedoch kein Anspruch darauf, alle Besuche ohne Bedarf zu erhalten.

Bei Mehrgebärenden können innert der ersten 56 Tage nach der Geburt bis maximal zehn Hausbesuche gemacht werden. Auch hier achten die Fachfrauen darauf, wie viele der Besuche wirklich notwendig sind. Bei entsprechendem Bedarf, zum Beispiel bei Komplikationen, können mit Hilfe eines Arztzeugnisses mehr Hausbesuche beantragt werden.

Um eine geeignete Hebamme zur Nachsorge zu finden, kannst du dich an den Hausarzt, Gynäkologen oder das Spital wenden. Oft gibt es Hebammen am Ort oder Freunde und Bekannte haben gute Erfahrungen gemacht und geben dir gerne eine Empfehlung weiter. Aufgrund der Planungssicherheit solltest du dich frühzeitig um eine Hebamme oder Pflegefachfrau für dich und dein Baby bemühen. Das heisst, bereits mehrere Monate vor dem errechneten Geburtstermin.


Wie wirst du im Wochenbett unterstützt?

Nachdem du mit deinem Baby die ersten vier bis sieben Tage im Spital oder Geburtshaus verbracht hast, müsst ihr euch erst zu Hause eingewöhnen und zur Ruhe kommen. Deine Hebamme oder Pflegefachfrau kommt regelmässig vorbei, um fachkundig die weitere Betreuung von Mutter und Kind im Wochenbett zu gewährleisten. Sie kontrolliert die Heilung des Dammes, die Rückbildung des Uterus und beurteilt Aussehen und Menge vom Wochenfluss. Des Weiteren zeigt sie hilfreiche Kniffe in der Babypflege, kontrolliert das Gewicht und versorgt den Nabel des Neugeborenen. Stillende Mütter versorgt sie mit wichtigen Tipps, achtet darauf, dass kein Milchstau entsteht, und leitete die Mutter zur Brustwarzenpflege an, um eine Entzündung zu vermeiden. Erfahren im Beruf, kennt die Hebamme nicht selten die ein oder andere homöopathische Hilfe.

Babyblues

Oftmals setzt am Tag des Milcheinschusses der sogenannte Babyblues ein. Aufgrund der Hormonumstellung und der neuen Situation mit dem Baby werden junge Mütter nicht selten traurig verstimmt und erleben "Heultage" obwohl es keinen offensichtlichen Grund dafür zu geben scheint. Du brauchst jetzt ein wenig mehr Zuwendung. Das ist ganz normal nach dem grossen Ereignis, verbunden mit einer Hormonachterbahn. Sollte die Verstimmung jedoch anhalten und zur Depression werden, brauchst du unbedingt ärztlichen Rat.

Die Geburt überstanden

Nun solltest du dir und deinem kleinen Schatz die nötige Ruhe zum Kennenlernen und Liebhaben gönnen. Das Wochenbett gibt euch ausreichend Gelegenheit dazu.

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