Erziehung: Eltern als Vorbild

Erziehung: Eltern als Vorbild © Konstantin Yuganov / AdobeStock.com

Das Kleinkind wird nicht von allein zum Erwachsenen. Experimente in der Vergangenheit zeigten bereits, wenn es den Kleinsten an Liebe und Nähe mangelt, treten schnell Krankheiten auf. Die Vorbildfunktion ist ein wichtiger Aspekt der Kindererziehung und der allgemeinen Entwicklung. Das Kind wird der Spiegel der Eltern - ob man es will oder nicht.

So lernt das Kleinkind

Kleinkinder lernen in erster Linie durch Nachahmung. Experimente im Vergleich von im Durchschnitt zweieinhalb jährigen Kleinkindern und Affenbabys haben gezeigt, dass der Zuwachs an Intellekt, den der Mensch in der Entwicklung durchläuft, in erster Linie auf Nachahmung beruht. Das Kleinkind sucht nicht nur unterbewusst Erklärungsansätze, auch das Verhalten wird von der Familie beeinflusst. So auch Vorlieben und Abneigungen. Für die Kindererziehung bedeutet das ein grosses Mass an Selbstkontrolle auch im Umgang untereinander.


Die Vorbildfunktion von Mutter und Vater

Die Familie ist das soziale Umfeld, welches am stärksten als Vorbild dient. Das Kleinkind erfährt Charakteristika und Stimmungen schon, bevor Worte überhaupt einen Sinn ergeben. So manches Kleinkind ahmt schnell den mürrischen Blick des Vaters oder den heiteren Gesichtsausdruck der Mutter nach. Die Rolle der unterbewussten Handlungen ist gross. Individuelle Eigenarten wie die Haltung beim Essen, oder Reaktion auf Stress und auf Nähe wird von den Eltern kopiert. Auch das weitere soziale Umfeld spielt eine Rolle. Die Auswirkungen in der Entwicklung zeigen sich unter anderem bei der späteren Partnersuche.

Autorität erzeugt keinen Respekt

Ein streng autoritäres Verhalten erzeugt eher Stress als Respekt. Das Kind ahmt auch das Konfliktverhalten von Mutter und Vater nach. Wer im Umgang miteinander achtsam ist, einen ruhigen Ton bewahrt und zeigt, dass man auch mal kein Recht haben muss und sich entschuldigen kann, wird dies schnell in Form eines entspannten Kleinkindes zurückbekommen. Wer dagegen die Kindererziehung mit zu straffer Hand durchführt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Rebellion erfahren. Respekt wird durch klare Werte vermittelt, welche im Umgang der Erwachsenen als direktes Vorbild genommen werden. Die Fähigkeit sich unterzuordnen kommt weniger durch Rollenverhalten als mehr durch das Bewusstsein, beim Teilen auch mal zu Gunsten der anderen auf etwas verzichten zu können.

Selbsterkenntnis mit der Hilfe des Partners

Die Familie wird ein immer direkterer Einfluss: Wo anfangs Gestik und Mimik nachgeahmt wird, folgt schnell die Art sich verbal auszudrücken. Der Partner ist im Zweiergespräch durch nette und klare Kritik der beste Indikator für die eigenen Schwächen. Auch bei Gesprächen über Verbesserungspotential spielt Respekt eine Rolle. Eine Familie, die auch über unangenehme Themen redet und diese positiv verarbeiten kann, wird später vor weniger negative Überraschungen gestellt. Wichtig ist die Einheit aus dem Umgang der Familie untereinander und mit dem Kind. Das Ziel ist es nicht, einen Partner zu verändern sondern als offene, zusammenhaltende und soziale Gruppe zu agieren.

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