Stellungen für die Geburt

Geburtspositionen © Kati Finell - AdobeStock.com

Stehen, liegen oder hocken - welche Geburtsstellung für die Geburt am einfachsten ist, entschieden früher die Hebamme oder der Arzt im Spital. Heute ist die Gebärende wieder selbst gefragt. Der Partner kann in den verschiedenen Wehen-Phasen unterstützend tätig werden. Massagen sowie die richtige Position zum richtigen Zeitpunkt erleichtern die Geburt und lindern Geburtsschmerzen.

Informationen zur Geburt mit wenig Schmerzen

Bereits zu Beginn der Schwangerschaft möchten die werdenden Mütter den Geburtstermin berechnen lassen, möglichst exakt. Ob sich das Baby an diesen Termin auch hält? Je näher der Geburtstermin rückt, umso wichtiger wird es, sich über die Geburtsstellungen Gedanken zu machen. In Informationsveranstaltungen und Geburtsvorbereitungskursen geben Hebammen Hilfestellungen und vermitteln wichtige Informationen zum Thema „schmerzarm gebären“. Doch auch wer keine Kurse und Workshops besucht, kann sich informieren, wie das Baby am besten auf die Welt kommen soll. Natürlich möchtest du über die verschiedenen Geburtsstellungen und die möglichen Geburtsschmerzen Bescheid wissen, noch bevor die ersten Wehen einsetzen.


Liegende Positionen – gutes Arbeitsfeld für Geburtshelfer

Was der Hebamme die Arbeit erleichtert, ist für die Gebärende nicht unbedingt optimal. Statistisch gesehen, bekommen die meisten Frauen in Europa auf dem Rücken liegend ihr Kind - mit gespreizten, angewinkelten Beinen, den Kopf auf die Brust gepresst. Steinschnittlage nennen Hebammen diese Position, weil in dieser Lage früher Blasensteine entfernt wurden. Für die Geburtshelfer ist diese Position optimal, für die Gebärende und für das Kind eher nicht. Den Frauen fehlt die Bodenhaftung, sie mögen es nicht, ihren intimsten Bereich einem Fremden derart entgegen zu strecken (wir kennen das vom Gynäkologenstuhl) und ausserdem ist es schwierig, gegen die Schwerkraft zu pressen. Bei einer länger dauernden Geburt kommt es häufig zu einer Unterversorgung des Babys, weil es auf die an der Wirbelsäule verlaufende Hohlvene der Mutter drückt und somit die Blutversorgung behindern kann.

Aufrechte Geburtsstellungen - die Schwerkraft ist dein Freund

Bei Wehenbeginn sind für Mutter und Kind alle alternativen Geburtsstellungen besser als die herkömmliche Liegeposition auf dem Spitalbett, um die Geburt einzuleiten. Neben dem beliebten Entspannen im Wasserbecken gehören hierzu:

Stehen:
Die Fersen haben festen Bodenkontakt, der Partner kann von hinten stützen oder du lehnst dich dabei an eine Wand.

Hängen:
Spezielle Schaukelvorrichtungen aus Tüchern ermöglichen das "Hängen in den Seilen" und entlasten Beine und Rücken. Alternativ kannst du dich vornüber gebeugt an einer Sprossenwand festhalten.

Sitzen:
Am besten sitzt du rücklings auf einem Stuhl, bei dem die Lehne als Stütze dient. In dieser Position kann der Partner gut Rücken und Nacken massieren. Auch Gymnastikbälle eignen sich.

Laufen:
Die Becken-Bewegungen verbessern den Geburtsverlauf und lockern die Muskeln. Laufe zwischen den Wehen, so oft es geht.

In der letzten Geburtsphase wird der Drang immer grösser, eine bodennahe Position einzunehmen. Die Presswehen kündigen sich an - du möchtest "niederkommen". Jetzt ist alles erlaubt.

Hocken:
Bei der klassischen Geburtsstellung der Naturvölker wird das Kind fast von selbst geboren. Der Partner hält die Partnerin dabei von hinten unter den Armen.

Vierfüsserstand:
Auf Knien und Ellenbogen gestützt hat die Gebärende die beste Kontrolle über alle Körperfunktionen. Auch die Geburtsschmerzen sind in dieser Position am erträglichsten. Der Oberkörper kann durch Polster (Lehne, Kissen, Ball) gestützt werden.

Seitenlage:
Eine gekrümmte Seitenlage ist angenehm, um sich zwischen den Wehen etwas auszuruhen. Auch in dieser Position kann das Baby geboren werden.

Wir wünschen dir eine angenehme Schwangerschaft und eine entspannte, möglichst angenehme Geburt.

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