Verarbeitung der Geburt

Verarbeitung der Geburt © natalialeb - AdobeStock.com

In vielen Fällen verläuft eine Entbindung so, wie es sein sollte: Du hast die Geburt gut gemeistert, bist wohlauf und erholst dich langsam im Wochenbett. Du bist voller Vorfreude auf die kommende Zeit mit deinem Baby oder deinen Mehrlingen und geniesst ein paar Tage Ruhe und Erholung. Doch leider ist das nicht bei allen Müttern so - nicht jede Geburt verläuft reibungslos und hinterlässt zum Beispiel eine grosse Traurigkeit.

Kein schönes Geburtserlebnis

Nicht immer verläuft eine Geburt so, wie es sich die werdenden Eltern erhofft haben. Vielleicht gab es eine Frühgeburt? Waren Hilfsmittel für die Entbindung notwendig oder es ist eine Notoperation per Kaiserschnitt erfolgt? Wenn du als Mutter Probleme mit der Entbindung hattest, ist eine Verarbeitung des Erlebten sehr wichtig, denn von negativen Erinnerungen kann die Beziehung zu deinem Baby nachhaltig beeinflusst werden. Ein  Geburtserlebnis raubt dir und deiner Familie Kraft und Energie, die anders sinnvoller eingesetzt werden kann. Ausserdem kann das Erlebte schlechte Auswirkungen auf deine Sexualität, und damit auf deine Partnerschaft haben. Diese Belastung musst du nicht alleine bewältigen, viele Psychologen haben sich inzwischen auf postnatale Depression und die Belastung durch Geburtserlebnisse spezialisiert.


Postnatale Depression nach der Geburt

Eine postnatale Depression nach der Geburt tritt relativ häufig auf. Statistiken gehen davon aus, dass jede vierte Mutter darunter leidet. Unterschieden werden muss dabei zwischen einer postnatalen Depression und dem sogenannten Babyblues. Der Babyblues beginnt einige Tage nach der Geburt. Die Mütter beginnen sehr schnell zu weinen, fühlen sich mies und haben Angst um ihr Baby. Meistens sind sie dabei müde und gereizt. Für den Babyblues sind die Schwankungen des Hormonspiegels, die bei einer Geburt extrem hoch sind, verantwortlich. In der Regel verschwindet der Babyblues nach einigen Tagen von ganz allein wieder. Eine postnatale Depression dagegen bleibt auch lange nach dem Wochenbett noch akut und muss behandelt werden. Ursache für eine postnatale Depression ist oft eine Depression, die schon vor der Geburt bestand oder eine übermässige Belastung bei der Entbindung durch einen Kaiserschnitt oder Ähnliches. Eine postnatale Depression muss auf jeden Fall behandelt werden.

Eine schwierige Geburt

Manche Frauen empfinden die Geburt ihres Babys als extrem schlimm. Noch Jahre später haben Sie Probleme mit der Verarbeitung. So erzählen manche ältere Frauen auch als Grosi noch ihre schlimmen Geburtserlebnisse. Wenn auch bei dir dieses eigentlich freudige Ereignis mit Schmerz, Verletzung, Ohnmachtsgefühlen oder Ausgeliefertsein verbunden ist, solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe suchen.

Du bist nicht allein

Auch wenn eine postnatale Depression immer noch für viele Frauen ein Tabuthema ist, solltest du nicht versuchen, damit alleine zurechtzukommen. Es gibt Hilfe, die du gemeinsam mit einem Partner oder auch alleine annehmen kannst, um die Geburt zu verarbeiten und möglichst schnell zu einem ganz normalen Leben mit einer kleinen Familie zurückzukehren.

Hilfreiche Informationen findest du auch beim Verein Postnatale Depression Schweiz.

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