Mädchen oder Bub: Will ich es wissen?

Entwicklung des Babys in der Schwangerschaft © inarik - AdobeStock.com

Die Freunde fragen schon, ob es ein Bub oder ein Mädchen wird, Mama hat schon eine innere Ahnung und die kluge Oma weiss natürlich sowieso, was es wird - immerhin liegt der Bauch der Tochter viel zu tief für ein Mädchen.

Wenn werdende Eltern Freunden und Familie eine Schwangerschaft bekannt geben, mischen sich augenblicklich Vermutungen nach dem Geschlecht in die Gespräche. Vielleicht gehörst du zu den Wenigen, die sich überraschen lassen mögen oder du möchtest dich gut vorbereitet fühlen und kannst es deshalb kaum erwarten, dass der betreuende Arzt dir die sehnsüchtig erwartete Antwort gibt: " Herzlichen Glückwunsch, es wird ein..."

Ab wann aber wird das Geschlecht eines Babys eigentlich festgelegt und wann kann der Arzt es mit hundertprozentiger Sicherheit bestimmen?

X und Y Chromosomen und bildgebende Verfahren

Die Biologie schreibt das Geschlecht schon im Moment der Befruchtung vor. Kettet sich ein männliches Y an das X der Mutter entwickelt sich ein Junge, XX steht für ein Mädchen. Medizinische Klarheit gibt es aber erst gegen Ende des 3. Monats. Arzt oder Ärztin werden zwar schon ab der 11. Woche auf dem Ultraschall eine Art Knospe erkennen, aus deren Form sie das Geschlecht erahnen können. Wirklich präzise Aussagen lassen sich aber erst nach Ablauf der 12. Schwangerschaftswoche und spätestens bei der zweiten Ultraschalluntersuchung treffen.

Wenn dein Baby ein kleiner Geheimniskrämer ist, dreht es dem Arzt immer wieder die falsche Seite zu oder versteckt sein Geschlecht hinter angezogenen Beinen. Mit modernen bildgebenden Verfahren wie dem 3D-Ultraschall sind die Geschlechtsmerkmale aber fast immer gut zu erkennen.

Hundertprozentig sicher ist nur die invasive Pränataldiagnostik, die leider auch immer ein Risiko für die Schwangere und das Baby bedeutet und deshalb nur zum Einsatz kommt, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.

Die Gesundheit ihres Ungeborenen ist den Eltern ohnehin das einzig Wichtige und statistisch gesehen entscheiden sich sogar ca. 20 Prozent dazu, das Geschlecht erst mit der Geburt zu erfahren.

Es gibt aber auch eine Menge guter Gründe, warum viele schwangere Frauen es ganz genau wissen wollen.

Die Namenswahl

Die Auswahl des Namens ist schon so schwer genug. Dein Baby soll sich später in jedem Lebensabschnitt damit wohlfühlen können. Doppelname, tiefere Bedeutung und auch ein bisschen Individualität, da ist man froh, wenn sich die Auswahl eingrenzen lässt. Viele Mütter sprechen ihr Baby auch schon im Bauch mit dem Namen an und haben mit dem Wissen um das Geschlecht ein noch lebendigeres Bild vor Augen.


Erstausstattung und Babyzimmer

Mit der Einrichtung des Babyzimmers und dem Kauf der wichtigsten Utensilien rückt der grosse Tag immer näher. Die Wände für eine kleine Prinzessin streichen oder eine Bordüre mit bunten Traktoren kleben? Auch Kinderwagen, Nestchen, Strampler und Schneeanzug sollen zum neuen Familienmitglied passen und fertig bereitgestellt auf seine Ankunft warten.

Geschwister auf die Geburt vorbereiten

Super spannend ist die bevorstehende Geburt eines Babys auch für seine älteren Geschwister. Die brennen darauf zu erfahren, ob sie eine kleine Schwester beschützen oder Vorbild für einen jüngeren Bruder sein dürfen.

Geschenke zur Geburt und witzige Babypartys

Grusskarten in zartem Rosa und fröhlichem Blau, Mitbringsel zur Geburt oder die Liste an Bedarfsartikeln, an deren Abarbeitung sich Freunde und Familie gern beteiligen möchten. Wenn man schon weiss, was es wird, fällt die Auswahl natürlich um einiges leichter.

Und was spricht dagegen?

Kritische Stimmen reden von einem allgemeinen Kontrollzwang, der auch vor einem der letzten Geheimnisse der Menschheit nicht haltmachen würde. Dazu mischt sich eine unbewusste Erwartungshaltung und die kann alle Beteiligten, besonders die Eltern und ältere Geschwister schwer enttäuschen. Schliesslich ist auch ein Arzt nicht unfehlbar und wenn er danebentippt, hält die vorfreudige Mama einer Lara-Sophia dann plötzlich einen rosigen Jungen in den Armen und fragt sich im besten Fall, welcher Schwägerin sie die Erstausstattung vermachen kann. Menschen, die mit ausserplanmässigen Überraschungen weniger gut umgehen können, erleben dann eine emotionale Talfahrt.

Viele Mütter freuen sich auch einfach auf den wunderbaren und einzigartigen Moment, wenn ihnen das bisher nur erahnte Zauberwesen mit den Worten: "Es ist ein gesundes Mädchen / ein gesunder Junge!", auf die Brust gelegt wird. Und wer sagt denn, dass Babykleidung nicht neutral gewählt werden darf und ein Zimmer nicht so gestaltet sein kann, dass beide Geschlechter sich darin wohlfühlen?

Wissen oder nicht wissen, dem Baby ist das herzlich egal. Es braucht nur die Eltern, die es lieben, annehmen und umsorgen und ab einem gewissen Zeitpunkt der Schwangerschaft drehen sich auch die Gedanken der Eltern nicht mehr um etwaige Nebensächlichkeiten. Da ist nur noch die Freude auf den erwarteten Nachwuchs, der das bisherige Leben gehörig umzukrempeln wird.

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