Verzichtet auf diese Sprüche, liebe Eltern...

Typische Elternsätze in der Kindererziehung © lalalululala - AdobeStock.com

"Wenn du deinen Teller nicht auf isst, dann gibt es kein Dessert für dich". Na, ertappt? Fast jede Mutter oder jeder Vater hat - trotz aller guten Vorsätze in der Kindererziehung - schon dem einen oder anderen Satz gesagt, der einfach nicht weiterhilft. Kinder brauchen Ermutigung, klare Absprachen und vor allem Verständnis. Wer versucht, seine Kinder mit Floskeln zu erziehen, wird nicht weit kommen.

"Schau mal, deine kleine Schwester kann das schon"

Mit diesem Satz kann man dem Kind gar eine seelische Demütigung zufügen. Der Vergleich mit Geschwistern, insbesondere kleineren, führt nur dazu, dass sich die Rivalität verschärft und das Selbstwertgefühl beim Kleinkind sinkt. Eltern sind sich im Alltag oft nicht bewusst, was sie mit manchen Sätzen in der Kindererziehung anrichten können, die sie vielleicht noch aus ihrer eigenen Kindheit mitbringen.

"Entschuldige dich mal bei deinem Freund"

Wenn Kinder wütend oder enttäuscht sind, dann finden sie meist nur schwer den Weg aus diesen Emotionen. Mit gutem Benehmen oder gar Ermahnungen ist ihnen gar nicht geholfen. Oft sind Eltern gefangen in konventionellem Muster, der Vater ebenso wie die Mutter. Dinge, die sich gehören oder nicht gehören, werden da bei einigen Eltern plötzlich zum Statusexempel für die gute Kindererziehung. Doch es geht vielmehr um Verständnis für das Kleinkind, um Empathie und Einfühlungsvermögen, nicht um richtiges oder falsches Verhalten.


"Die anderen Leute gucken schon alle!"

Dieser Satz ist ein Druckmittel, mit dem man sich und das Kind von der Aussenwelt abhängig macht. Die Entwicklung des Kleinkindes vollzieht sich jedoch anhand von ganz anderen Kriterien, nicht anhand von dem Massstab anderer Leute. Der Elternteil, der mehr ausser Haus arbeitet, ist vielleicht die vermeintlichen Wutausbrüche seines Kindes in der Öffentlichkeit nicht gewöhnt und neigt noch stärker dazu, sich daran zu orientieren. Doch auch der andere Elternteil bleibt nicht immer davor verschont. Bleibt cool und bewahrt die Ruhe! Dieses Credo soll auch für die Kinder gelten, denn sie brauchen Raum für ihre Entwicklung.

"Sprich niemals mit Fremden!"

Dem Kind Angst zu machen, ist keine kluge Entscheidung. Ein verängstigtes oder verunsichertes Kleinkind ist die Folge - und das Gegenteil von einem selbstsicheren kleinen Wesen, das genau weiss, wo es steht. Vielmehr geht es darum, das Kind zu stärken und ihm das nötige Selbstvertrauen zu schenken. Das Thema muss kind- und altersgerecht angesprochen werden, doch bitte ohne dass unnötig Angst geschürt wird. Es gibt auch viele tolle Bücher zu diesem Thema.

"Verschütte das bloss nicht"

Es hilft dem Kind nicht, wenn man es vorab ermahnt oder gar verunsichert. Es ist völlig normal, dass Dinge kaputt gehen, verschüttet werden oder zu Boden fallen. Wichtig ist hier Gelassenheit im Umgang mit diesen kleinen Missgeschicken.

Sei nicht zu streng mit deinen Kindern. Gib auf sie acht und wechsle öfter mal die Perspektive um zu sehen, wie die Entwicklung deines Kindes abläuft. Zu viel Reden, zu viele Ermahnungen oder gar Drohungen kommen bei Kindern nicht an. Es ist wichtig, sie zu stärken und zu ermutigen, das schenkt Kraft und beschert uns spannende kleine Personen, die wacker durchs Leben marschieren.

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