Pseudokrupp

Pseudokrupp © StefanieBaum / AdobeStock.com

Ein Pseudokrupp-Anfall kommt oft mitten in der Nacht. Meist beginnt er ohne Vorwarnung und kann das Baby und seine Eltern sehr verängstigen.

Pseudokrupp entsteht durch eine Entzündung der Atemwegsschleimhaut eines Babys. Die Infektion führt wiederum zu einer Schleimhautschwellung, die am Kehlkopf beginnt und sich auf die Luftröhre ausbreitet. Dadurch werden die Atemwege teilweise verschlossen, so dass eine starke Atemnot ausgelöst werden kann.

Wodurch entsteht Pseudokrupp?

Pseudokrupp wird häufig durch Viren, seltener durch Bakterien hervorgerufen. Auch Allergien können einen Pseudokrupp-Anfall auslösen. Schadstoffe in der Luft und Zigarettenrauch machen dein Baby ebenfalls anfälliger. Pseudokrupp kommt besonders bei Kindern zwischen sechs Monaten und drei Jahren vor, kann aber selten noch bei grösseren Kindern bis zum zehnten Lebensjahr auftreten.


Wie erkenne ich einen Pseudokrupp beim Kind?

Ein Pseudokrupp-Anfall beginnt meistens nachts ohne vorherige Anzeichen. Nur manchmal hat das Kind am Tag vor dem Hustenanfall schon eine Erkältung. Plötzlich wird das Kind wach und ein bellender Husten setzt ein. Beim Einatmen entstehen durch die geschwollenen Stimmbänder pfeifende oder fauchende Geräusche.

Was tun wenn mein Baby einen Anfall hat?

Wichtig ist, dass du ruhig bleibst und dass sich deine Sorge nicht auf das Kind überträgt. Setze dein Kind auf. Wenn ein Baby gerade nachts noch nicht alleine sitzen kann oder möchte, nimm es in senkrechter Position auf den Arm und gehe ans Fenster. Besonders feuchte Nachtluft erleichtert die Atmung. Auch ein nasses Handtuch kann Linderung schaffen. Sollte hierauf keine Verbesserung eintreten, kannst du Kühlschrank oder Gefrierfach öffnen und dein Baby die feuchtkalte Luft einatmen lassen. Es gibt bisher keine Studien über die Wirksamkeit der kühlen Luft, aber Kälte wirkt generell abschwellend auf Körpergewebe und du wirst bald merken, was deinem Baby gut tut.

Wie wird Pseudokrupp behandelt?

Wenn sich die Symptomatik allerdings unter den oben beschriebenen Massnahmen nicht innerhalb weniger Minuten verbessert, solltest du einen Arzt aufsuchen. Da die Hustenanfälle meist nachts auftreten, ist der Weg ins Spital die schnellste und sicherste Lösung. Dort erhält dein Kind Cortison-Inhalationen oder ein Cortison-Zäpfchen. Cortison wirkt abschwellend auf die Schleimhäute. So wird dein Kind innerhalb Sekunden Erleichterung verspüren und kann wieder normal atmen.

Wenn dein Kind häufiger Pseudokrupp-Anfälle bekommt, lass dich von deinem Kinderarzt beraten. Manchmal ist es sinnvoll, sicherheitshalber Cortison-Zäpfchen in der Hausapotheke vorrätig zu haben. Du musst keine Angst vor den cortisontypischen Nebenwirkungen haben. Im Rahmen eines Notfalls ist der Nutzen des Medikaments grösser als der mögliche Schaden. Folgeschäden durch Cortison sind hauptsächlich bei Langzeittherapien beobachtet worden.

Ein Pseudokruppanfall wirkt oft sowohl für das Kind als auch für seine Eltern dramatisch. Wenn dein Kind regelmässig betroffen ist, wirst du bald wissen, wie du ihm schnell und zuverlässig helfen kannst. Mit dem Alter werden die Symptome seltener.

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