Wie viel Energie braucht dein Körper?

Energiebedarf und Gewichtszunahme in der Schwangerschaft © lordn - AdobeStock.com

Du bist schwanger und brauchst mehr Energie – aber essen für zwei musst du nicht. Eine gesunde Ernährung ist wichtig für dein Baby. In jedem Stadium der Schwangerschaft unterscheiden sich die Bedürfnisse allein schon aufgrund der kindlichen Entwicklung stark voneinander. Hier erfährst du, wie sich der tatsächliche Energiebedarf für Schwangere entwickelt und was gesunde Ernährung im jeweiligen Trimenon bedeutet.

Ernährung in der Schwangerschaft

Auch wenn es noch einige Monate dauert, bis du dein Baby im Arm hältst, drehen sich deine Gedanken bereits um seine Entwicklung und sein Wohlergehen. Gerade mit der richtigen Ernährung kannst du eine gesunde Basis für die Entwicklung deines Kindes legen, denn es bezieht seine Nährstoffe ausschliesslich aus deinem Körper. In deiner Gebärmutter beginnt sich ab der vierten Schwangerschaftswoche, die Plazenta bzw. deren Vorläufer zu entwickeln. Sie gilt als eigenständiges Organ, das während der gesamten Schwangerschaft durch komplizierte Vorgänge für den Nährstofftransport aus deinem Kreislauf zum Baby steuert. Eine gesunde Ernährung bedeutet nicht nur die optimale Versorgung deines Babys, sondern erhält auch die Plazenta ideal funktionsfähig bis zur letzten Schwangerschaftswoche.


Ernährung, Schwangerschaft - jeden Monat etwas anders

Komplexe körperliche Veränderungen gehören zur Schwangerschaft selbstverständlich mit dazu. Auch wenn sich der schwangere Bauch noch nicht deutlich zeigt, leistet dein Körper ab der vierten Schwangerschaftswoche schon merklich mehr Arbeit. Typische Begleiterscheinungen der Frühschwangerschaft, wie beispielsweise Kreislaufprobleme, Müdigkeit und die gefürchtete Morgenübelkeit, machen eine gesunde Ernährung zur Herausforderung. Weil dein Energiebedarf pro Tag in dieser frühen Phase nicht wesentlich erhöht ist, musst du dir keine Sorgen machen, wenn du aus Appetitlosigkeit sogar an Gewicht verlierst. Viel wichtiger ist es darauf zu achten, dass du Nahrungsmittel mit einer hohen Nährstoffdichte zu dir nimmst, denn dein Baby profitiert in der Frühschwangerschaft vor allem von zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen.

Schwanger und rundum gesund

Hast du die anstrengenden ersten Wochen der Schwangerschaft gut überstanden kannst du dich über einen zusätzlichen Energieschub freuen, sobald du das zweite Trimester erreichst. Das zweite Schwangerschaftsdrittel ist gekennzeichnet durch starkes kindliches Wachstum, das in Schüben verläuft. Hier steigt dein Energiebedarf pro Tag zum ersten Mal tatsächlich an, vor allem, wenn du nach wie vor körperlich aktiv bist. Besonders profitieren du und dein Baby von einer ballaststoffreichen, vollwertigen Ernährung. Der Energiebedarf pro Tag erhöht sich um etwa 200 bis 300 Kalorien, die sich gut durch eine zusätzliche Zwischenmahlzeit, wie beispielsweise eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse und einen Apfel decken lassen. Dadurch erhält dein Baby komplexe Kohlenhydrate, zusätzliches Eiweiss und eine Extraportion Kalzium, das für den Aufbau von Knochen und Zähnen unabdingbar ist. Sprich mit deinem Arzt über deine Ernährung, über deine Bedürfnisse und wenn du Beschwerden hast oder im zweiten Trimester eine Gestationsdiabetes bei dir festgestellt wird.

Endspurt bis zur Geburt

Wenn du es bisher genossen hast, schwanger zu sein, wirst du im dritten Trimester langsam aber sicher die beschwerliche Seite des „Schwangerseins“ kennenlernen. Das zusätzliche Gewicht macht jeden Schritt belastend und mit jeder zusätzlichen Schwangerschaftswoche sehnst du die Geburt herbei. Wenn du mit einem normalgewichtigen BMI schwanger wirst, kann deine Gewichtszunahme bis zum Ende der Schwangerschaft zwischen 10 und 15 Kilogramm betragen. Dabei handelt es sich in erster Linie um das Gewicht deines Babys, Fruchtwasser, die vergrösserte Gebärmutter und dein gestiegenes Blutvolumen. Dieses zusätzliche Gewicht kostet viel Kraft, daher steigt dein Energiebedarf pro Tag auf bis zu 500 Kalorien. Achte darauf, diesen Mehrbedarf wiederum über vollwertige Nahrungsmittel zu decken, denn erst in den letzten Wochen vor der Geburt steigt dein Bedarf an Fett - dieses wird von deinem Baby als erste Reserve nach der Geburt eingelagert. Trotzdem solltest du nicht allzu streng zu dir sein. Diäten sind tabu, da es für eine gesunde kindliche Entwicklung nicht zu Nährstoffdefiziten kommen darf.

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