Dammriss und Dammschnitt

Dammschnitt und Dammriss bei Geburt © Present-Service, Zug

Der Damm ist das Gewebe, welches sich zwischen der Scheide und dem After befindet. Der Damm wird bei einer vaginalen Geburt ganz besonders stark in beide Richtungen belastet. Während der Geburt kann es passieren, dass der Platz für das Baby nicht ausreichend ist und es zu einem Dammriss kommt.

Dammriss - wie kann es dazu kommen?

Der Damm hat während der letzten Wochen der Schwangerschaft Schwerstarbeit zu leisten. Es ist genau der Teil, der als Beckenboden einen ganzen Teil des Gewichtes tragen muss. Während der Wehen kann es passieren, dass der Damm dann reisst. Das kann verschiedene Ursachen haben. So kann es zum Beispiel sein, dass das Kind einen grossen Kopf hat oder die Geburt muss durch eine Geburtszange oder eine Saugglocke unterstützt werden. Denkbar wäre auch, dass die Weichteile der Mutter nicht dehnbar genug sind.

Eine gute Geburtsvorbereitung hilft der werdenden Mutter

Wenn du einen Kurs zur Geburtsvorbereitung besuchst, wird eine erfahrene Hebamme dieses Thema auf jeden Fall mit dir besprechen, damit es möglichst nicht zu einem Dammriss oder Dammschnitt kommt. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Hebamme und der werdenden Mutter während der Geburt soll dafür sorgen, dass das Kind langsam zur Welt kommt, und sich damit der Druck auf den Damm auch nur langsam aufbaut. 

Schon während der Schwangerschaft kannst du mit einer Dammmassage oder Heublumenbädern selber dazu beitragen, um einem Dammriss vorzubeugen.


Unterschiedliche Grade beim Dammriss

Je nach Ausprägung wird der Riss am Damm nach der Art der Verletzung eingeteilt. Es gibt medizinisch gesehen vier verschiedene Grade. Der erste Grad bedeutet, dass die Haut am Scheideneingang und der Damm verletzt sind, aber die Darmmuskulatur nicht betroffen ist. Beim zweiten Grad ist die Muskulatur des Damms oberflächlich eingerissen, aber der äussere Afterschliessmuskel bleibt intakt. Verbunden ist der zweite Grad oft mit einem ausgeprägten Riss der Scheide. Beim dritten Grad sind der Damm und der äussere Afterschliessmuskel betroffen. Der vierte Grad gilt als kompletter Darmriss. Hierbei ist auch die Vorderwand des Enddarms betroffen.

Das klingt alles ziemlich dramatisch, aber in der Regel heilt ein Dammriss oder Dammschnitt bei der Mutter ohne Komplikationen schnell wieder ab. Der Arzt oder die Hebamme greifen sofort nach der Geburt zu Nadel und Faden und nähen den Damm wieder zu. Kühle Kompressen mildern den Druck und die Blutergüsse und fördern ausserdem die Heilung.

So kannst du einem Dammriss vorbeugen

Als werdende Mutter ist es sinnvoll, wenn du ungefähr ab der 34. Schwangerschaftswoche deinen Damm täglich mit einem Öl leicht massierst. Am besten ist es, natürliche Öle zu verwenden. Die Massage schadet dem Kind nicht, aber sie ist ein Teil der Geburtsvorbereitung. Für die Dammmassage solltest du eine bequeme Haltung auf dem Stuhl einnehmen und ein Bein an den Körper winkeln. So kommst du gut an den Damm heran. Eine andere Möglichkeit ist es, ein Bein auf die Badewanne oder einen Hocker zu stellen, und den Damm im Stehen zu massieren.

Keine Angst vor einem Dammriss oder Dammschnitt

Die Geburtsvorbereitung hilft dir dabei, dich auf die Wehen und Entbindung vorzubereiten. Du lernst dabei, die Wehen aktiv zu erleben und deinem Baby den Weg zu erleichtern. Auch wenn dank moderner Medizin ein Dammschnitt immer seltener durchgeführt wird, kannst du zusätzlich mit regelmässiger Dammmassage vorbeugen und für dein Wohlbefinden sorgen.

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