Fehlgeburt

Fehlgeburt © Miredi - Fotolia

Ein Kind zu verlieren ist eine schlimme Erfahrung und mit grosser Trauer verbunden. Umso wichtiger ist es, sich die Hilfe zu suchen, die einem in dieser Situation gut tut.

Was ist eine Fehlgeburt?

Wenn ein Baby in den ersten 24 Schwangerschaftswochen verloren geht, zählt dies zu einer Fehlgeburt. Kommt das Kind schon in den ersten zwölf Wochen, so deutet das auf einen frühen Abort hin.


Wie häufig sind Fehlgeburten?

Mit Bedauern sind hier viele Frauen betroffen. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, man spricht von ca. 15 % aller Schwangerschaften. Bis zum Ende der zwölften Schwangerschaftswoche bangen viele Frauen, ob das Baby bleibt. Zum Thema Fehlgeburt kursieren schliesslich Zahlen, die einem Angst machen können. Da heisst es dann: “Nur fünfzig Prozent aller befruchteten Eizellen enden mit der Geburt eines lebenden Kindes.” Hier ist es jedoch wichtig zu wissen, dass es zwar um befruchtete und auch in der Gebärmutter eingenistete Eizellen geht, dass die Ablösung aber in den allermeisten Fällen so früh geschieht, dass die Frauen noch gar nicht gemerkt haben, dass sie schwanger sind.

Generell kann man sagen, dass fast alle Fehlgeburten in den ersten 13 Schwangerschaftswochen passieren. Eher selten kommt es zu einer späteren Fehlgeburt. Statistisch gesehen, ist das bei einer von hundert Schwangerschaften.

Welche Gründe führen zu Fehlgeburten?

Darauf gibt es normalerweise keine Antwort. Selbst wenn die Frau zu keiner Risikogruppe gehört und völlig gesund ist, kann sie eine Fehlgeburt haben. Manchmal ist es auch medizinisch nicht nachvollziehbar, warum eine Schwangere ihr Baby verloren hat. Ärzte können auch keine Fehlgeburt Gründe nennen und es kann keine Prävention vorausgeschickt werden.

Eine Fehlgeburt könnte wahrscheinlich werden, wenn:

Das Risiko steigt auch, wenn:

  • bereits mehrere Fehlgeburten vorangegangen sind
  • eine Anomalie der Gebärmutter vorliegt
  • Diabetes, eine Nierenerkrankung oder eine Schilddrüsenerkrankung
  • in früher Schwangerschaft Infektionen wie Röteln oder Chlamydien auftreten

Fehlgeburts-Gründe sind auch das Alter der Frau. Frauen ab dem 30. Lebensjahr haben öfter eine Fehlgeburt als jüngere Frauen. Einen Abort erleiden oft Frauen, die über 35 Jahre alt sind. Die genauen Gründe sind nicht bekannt, man geht davon aus, dass bei etwa der Hälfte der Fehlgeburten, sich das Kind nicht richtig entwickelt hat, was mit der Zeugung zusammenhängt. Der Grund für eine spätere Fehlgeburt, etwa nach SSW 20, könnte eine Infektion während der Schwangerschaft sein, eine Anomalie der Gebärmutter oder ein verkürzter Gebärmutterhals. Zwei Tests, die einen genetischen Defekt des Babys nachweisen können, können aber auch eine Fehlgeburt auslösen. Das ist zum einen die Fruchtwasseruntersuchung, zum anderen Chorionzottenbiopsie.

Woran merkt eine Schwangere, dass sie eine Fehlgeburt hat?

Die Anzeichen die am deutlichsten sind, sind periodenähnliche Schmerzen und starke Blutungen mit Gewebe-Klümpchen. Viele Frauen könnten dabei schwanger sein und merken es nicht, sie halten es für eine verspätete Periode. Wer leichte Schmierblutungen hat, die sind in der ersten Zeit der Schwangerschaft eigentlich normal. Man sollte sie aber trotz allem seinem Arzt/Ärztin mitteilen.

Kann man eine Fehlgeburt verhindern?

Eine Fehlgeburt kann nicht verhindert werden. Lediglich das Risiko kann verringert werden. Schon vor der Schwangerschaft sollte das Rauchen eingestellt werden. Möglichst wenig Kaffee oder Cola trinken oder generell Getränke mit Koffein. Hattest du schon eine Fehlgeburt und bist nun wieder schwanger, so wird dir dein Arzt oder Ärztin raten, dich zu schonen und auf Sex zu verzichten.
Viele Frauen können die nächste Schwangerschaft kaum abwarten. Das ist nachvollziehbar, allerdings sollten Sie wissen, dass der Körper auch eine “Erholungsphase” braucht. Je später nach der Befruchtung eine Fehlgeburt eingetreten ist, desto länger braucht der Körper, um wieder seinen Normalzustand zu erreichen.

Solltest du eine Fehlgeburt erleben, so nehme dir die Zeit, die Enttäuschung und Traurigkeit zu verarbeiten. Viele Mütter gesunder Kinder berichten, dass spätestens mit der Geburt ihres Kindes der grösste Kummer um die vorherige, nicht zu Ende gebrachte Schwangerschaft verflogen war. Obwohl sie sich bewusst sind, dass man ein Kind natürlich niemals ersetzen kann. Gespräche und die Verarbeitung sind sehr wichtig. Dazu können auch Selbsthilfegruppen wie der "Verein Regenbogen Schweiz" oder "Kindsverlust.ch" beitragen.

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