Saugglocke oder Zange

Geburt mit Saugglocke oder Zange © GordonGrand - AdobeStock.com

Die Geburtshilfe mit Saugglocke oder Zange schreckt werdende Mütter ab. Die Verfahren sind wichtig, um eine schwierige Geburt zu erleichtern. Denn manchmal kann während der Austreibungsphase ein Geburtsstillstand eintreten. Ist das Kind gefährdet, etwa durch eine zu geringe Zufuhr an Sauerstoff, kommen Zange oder Saugglocke zum Einsatz.

Wann Saugglocke und Geburtszange benötigt werden

Wörter wie Zange und Glocke klingen im ersten Moment etwas martialisch. Aus Geschichten der Eltern oder Grosseltern hast du vielleicht den Eindruck gewonnen, es handle sich dabei um wahre Folterinstrumente. Diese beiden Werkzeuge sind jedoch wichtige Hilfsmittel, um im Notfall eine Geburt schnell abschliessen zu können. Bist du sehr erschöpft und kannst durch eine Rückenmarksnarkose (PDA) nicht mehr richtig pressen, wirst du während der Wehen mit Glocke oder Geburtszange unterstützt.

So hilfreich beide Techniken sind, bergen sie dennoch ein gewisses Risiko. Bei der Frau sind Verletzungen an der Vagina möglich, allerdings passiert dies nur selten. Scheidenrisse verheilen innerhalb weniger Tage wieder. Um diese zu vermeiden, erfolgt vor der Anwendung von Glocke oder Zange meist ein Dammschnitt und der Arzt setzt eine Betäubung, damit du keine Schmerzen fürchten musst. Der Dammschnitt wird nach der Entbindung wieder genäht und verheilt schnell. Wichtig ist, dass sich dein Kind in Schädellage befindet und dein Muttermund vollständig geöffnet ist. Deine Harnblase wird vorher mit Katheter entleert.


Die Geburtshilfe mit der Saugglocke

Die Saugglocke wird auch als Vakuum bezeichnet. Sie ist ca. 40 bis 60 mm gross und besteht aus weichem Silikon. Bei einer schwierigen Geburt wird diese Glocke in die Scheide der Frau eingeführt und am Kopf des Babys angelegt. Nun erzeugt der Arzt einen elektrischen Sog, sodass das Köpfchen deines Kleinen festgesaugt wird. Ist dieser Druck aufgebaut, zieht der Arzt während einer Wehe an der Glocke und beschleunigt dadurch das Gebären. Bei der Glocke können Schwellungen oder Hämatome (blaue Flecken) entstehen. Bei einer Frühgeburt greifen die Ärzte nicht zur Glocke, denn der Druck kann den noch sehr weichen Schädel überlasten. Frühchen werden daher mit der Geburtszange entbunden.

Wann kommt die Geburtszange zum Einsatz?

Die Geburtszange wird in der Fachsprache Forzeps genannt. Sie besteht aus zwei Löffeln, die nacheinander in die Scheide eingeführt werden. Der Arzt legt diese Löffel einzeln links und rechts am Kopf deines Babys an. Das Köpfchen liegt nun fest umschlossen in der Geburtszange und bei einer Wehe zieht der Arzt vorsichtig, um die Geburt zu unterstützen. Viele werdende Mütter sorgen sich, dass der Baby-Kopf durch die Zange zerdrückt wird. Diese Sorge ist unbegründet, denn die Löffel können nur bis zu einer bestimmten Grenze geschlossen werden. Durch die Geburtszange können aber leichte Druckstellen am Kinn oder Ohr entstehen, da hier die Löffel entlangführen.

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