Was ist ein Organ-Ultraschall?

Organultraschall in der Schwangerschaft © vgajic - istockphoto.com

Während der Schwangerschaftsuntersuchungen führt der Gynäkologe regelmässige Ultraschalluntersuchungen durch. Der 3-D-Ultraschall ab der 20. Schwangerschaftswoche ist bei Eltern aufgrund der guten Darstellung beliebt, die eine Entwicklung des Embryos Woche für Woche und die Schwangerschaftsentwicklung für das heimische Fotoalbum ermöglicht. Vor allem aber hat der Ultraschall in der Schwangerschaft einen medizinischen Nutzen.

Medizinischer Nutzen eines Organultraschalls

Die 3-D-Ultraschalluntersuchung ist eine nebenwirkungsfreie Methode zur bildlichen Darstellung des Ungeborenen. Zwischen der 20. und der 21. Schwangerschaftswoche kann der Gynäkologe einen eingehenden Organultraschall, der wesentlich umfangreicher als der reguläre Ultraschall ist, durchführen. Neben speziellen Geräten erfordert dieser sehr viel Erfahrung auf Seiten des Untersuchenden. Die spezielle Organsonografie wird von einem Frauenarzt deshalb nur bei bestimmten Indikationen veranlasst:

  • bei Paaren, die bereits ein krankes oder mit Handicap geborenes Kind haben;
  • bei Erbkrankheiten der Eltern oder bei Erkrankungen der Mutter, die sich negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken können (z. B. Diabetes mellitus);
  • wenn die Mutter in der Frühschwangerschaft Medikamente einnehmen musste , sich einer intensiven Röntgenuntersuchung oder einer Strahlenbehandlung unterziehen musste;
  • bei familiärer Belastung mit möglicherweise vererbten Erkrankungen;
  • bei Problemen während einer früheren Schwangerschaft;
  • bei jeglichen Auffälligkeiten in den regulären Screeninguntersuchungen beim Frauenarzt.

Diagnostische Grenzen

Die 3-D-Darstellung kommt zum Einsatz, wenn sich dadurch zusätzliche diagnostische Hinweise erwarten lassen und die Untersuchungsbedingungen diese Untersuchung erlauben. Ultraschalluntersuchungen und Untersuchungen des mütterlichen Blutes gestatten jedoch immer nur eine Abschätzung des Risikos körperlicher oder chromosomaler Fehler, aber keinen definitiven Ausschluss von Chromosomenstörungen oder anderer Krankheiten eines Menschen.


Was kann durch den Ultraschall beurteilt werden?

Bei guten Untersuchungsbedingungen, wobei die Lage des Kindes und die Stärke der mütterlichen Bauchdecke eine entscheidende Rolle spielen, dauert eine umfassende Ultraschalluntersuchung etwa dreissig bis vierzig Minuten. Dabei betrachtet der Untersuchende alle darstellbaren Organe und Merkmale des Ungeborenen:

  • das altersentsprechende Wachstum des Kindes
  • die Fruchtwassermenge
  • das Aussehen und die Funktion aller sichtbaren Organe inklusive des Herzens (Echokardiografie)
  • den Blutfluss in der Nabelschnur
  • die Lage und das Aussehen der Plazenta
  • das Durchblutungsverhalten in den Gebärmuttergefässen (zur Beurteilung der Mutterkuchenfunktion und -reifung)

3-D-Ultraschall aus Sicht der Eltern

Neben dem medizinischen Nutzen interessieren sich immer mehr werdende Eltern sich für die Möglichkeiten des 3D-Ultraschalls. Während Mediziner in diesem modernen Verfahren in erster Linie eine Ergänzung bei speziellen Fragestellungen sehen, steht für Eltern in spe das faszinierende Bild des heranwachsenden Kindes im Vordergrund. Vielen werdenden Eltern hilft der Ultraschall damit dabei, die Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind zu vertiefen. Ein unauffälliger Organultraschallbefund bringt ihnen zudem Sicherheit und Beruhigung für den weiteren Schwangerschaftsverlauf.

Was bedeutet die Untersuchung für mich?

In erster Linie dient diese umfassende Untersuchung dazu, bei Auffälligkeiten in der Vorsorge eine exakte Diagnose zu stellen und Risikoschwangerschaften zu begleiten. Wird eine Erkrankung oder Fehlbildung deines Kindes festgestellt, kannst du rechtzeitig Konsequenzen für den weiteren Schwangerschaftsverlauf (z. B. weitere Diagnostiken oder Therapiemöglichkeiten) oder für die Geburt (z. B. Einbindung weiterer Spezialisten, Auswahl der Entbindungsklinik) ableiten.

Jede vorgeburtliche Untersuchung kann unerwartete Auffälligkeiten ergeben und dich vor die Entscheidung über weitere Untersuchungen und Konsequenzen stellen. Viele Eltern, bei deren Kind eine Erkrankung oder Fehlbildung festgestellt wurde, finden in Selbsthilfegruppen oder bei psychosozialen Beratungsstellen eine wichtige Unterstützung.

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