Mein Kind ist unbeliebt...

Mobbing bei Kindern © pololia - AdobeStock.com

Spätestens mit dem Kindergarten oder der Schule treten Kinder in soziale Beziehungen mit anderen Kindern ausserhalb des eigenen Elternhauses oder der eigenen Familie. Bei diesen Beziehungen kann es vorkommen, dass es für das eigene Kind nicht immer so glatt läuft, wie du es dir vielleicht wünscht.

Äusserlichkeiten und äussere Faktoren

Wir alle kennen es: Nicht jedes Kind ist beliebt. Vielleicht warst du selbst unbeliebt oder hattest jemanden in deiner Klasse, der unbeliebt war. Hierbei wirken sich oft Äusserlichkeiten aus. Ein Kind ist angeblich zu gross oder zu klein, zu dünn oder zu dick, hat einen Sprachfehler, trägt eine Zahnspange, gehört einer ethnischen Minderheit an. Selbstbewusstsein vermittelt sich über Körperbewusstsein. Fühlen sich Kinder nicht wohl in ihrer Haut, spüren andere Kinder das sehr genau und sie werden zur Zielscheibe. Es ist deshalb äusserst wichtig, schon einem Kleinkind ein positives Körpergefühl und Selbstwertgefühl zu vermitteln. Es ist perfekt - genau so, wie es ist!

So offen und herzlich Kinder sein können, so ablehnend und gehässig können sie auch sein!  Kinder werden auch abgelehnt, wenn sie zu egoistisch, herrschsüchtig oder unsozial sind.

In der Folge werden einige Kinder ausgegrenzt. Sie werden nicht zu Geburtstagen eingeladen und niemand will sich mit ihnen zum Spielen verabreden. 


Was du tun kannst

Viele der Faktoren, die vielleicht zu einer Unbeliebtheit deines Kindes führen, kannst du nicht beeinflussen, andere schon. So solltest du bei der Erziehung Wert auf gewisse gesellschaftlich erwartete Verhaltensweisen legen, wie entsprechende Tischmanieren, Umgang beim Teilen, Verlieren können etc. Denn solche Verhaltensweisen können erlernt werden.

Ein Kind mit guter sozialer Intelligenz kann sich gut in andere hineinversetzen, kann deren Gefühle wahrnehmen und sich auch darum kümmern. Diese Kinder können aufmerksam zuhören und auch mimische Gesten richtig deuten. Soziale Intelligenz ist sehr wichtig, denn sie entscheidet über die Beliebtheit in einer Gruppe. Nicht jedes Kind verfügt über gleich viel soziale Intelligenz. Aber auch hier kann ein Bewusstsein beim Kind vermittelt werden und so positive Entwicklungen erreicht werden. Wenn Kinder in der Familie lernen, Gefühle auszudrücken, Probleme gewaltfrei zu lösen und sich einfühlsam um andere zu kümmern, werden sie mit Freunden weniger Probleme haben.

Häufig ist es so, dass die Meinung anderer Kinder über dein Kind von der Meinung und Erziehung der Eltern der anderen Kinder geprägt ist. Insofern solltest du dich um ein gutes Verhältnis zu anderen Eltern im Umfeld deines Kindes bemühen oder allenfalls ein klärendes Gespräch suchen.

Nicht überreagieren

Bei der Erziehung solltest du immer beachten, dass die Wahrnehmung deines Kindes häufig nicht gleichbedeutend mit der Realität ist. Manchmal fühlen sich Kinder unbeliebt, obwohl sie es gar nicht sind. So interpretieren sie Dinge in das Verhalten anderer, die gar nicht gegeben sind. In der Psychologie nennt man diesen Vorgang "Gedankenlesen". Hier solltest du dein Kind ermutigen, nachzuspüren, ob die Dinge so sind wie sie ihm erscheinen und gezielt Fragen stellen.

In den letzten Jahren ist Mobbing ein grosses Thema und einige Menschen reagieren bei dem Thema übersensibel. Wenn ein Kind von einem anderen nicht gemocht wird, sollte man nicht gleich Mobbing unterstellen, denn echtes Mobbing findet auf einer anderen Ebene statt.

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