Unser Kind macht was es will

Kindererziehung © Tobilander- AdobeStock.com

Sobald dein Baby laufen kann, will es die Welt erkunden und Grenzen austesten. Mit etwa 18 Monaten beginnt dieser natürliche Entdeckerdrang deines Kindes und die Trotzphase setzt ein. Dazu gehört auch insbesondere die Entwicklung des eigenen Willens. Wie du zukünftige Probleme durch die Erziehung vermeiden kannst, erfährst du hier.


Mein Kleinkind macht was es will!

Es hat nichts mit dem Charakter deines Kindes zu tun, wenn es plötzlich in die entgegengesetzte Richtung läuft, sich auf dem Boden wälzt und schreit und alles ablehnt, was du von ihm willst. Solche Verhaltensauffälligkeiten beginnen etwa im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren. Diese Zeit wird auch die Trotzphase genannt. In der Familie kann diese Phase durchaus zur nervenzerreissenden Geduldsprobe werden. Denn hier heisst es geduldig, aber konsequent deinem Kind seine Grenzen aufzuzeigen. Generell geht diese Phase nach ein paar Monaten wieder vorbei und der normale Alltag der Familie ist wieder zurück. Jedoch kann sich diese Phase auch erheblich hinaus verschieben, insbesondere dann, wenn dein "Nein" von dir nicht konsequent durchgesetzt wird.

Wenn dein Kind trotzt und einfach macht, was es will, dann möchte es herausfinden, wo die Grenzen liegen. Schon im Krabbelalter wollen Kinder frei – natürlich in einem geschützten Rahmen - ihre Welt erkunden. Die Grenzen beim Krabbeln sind in dieser Zeit meist durch Räumlichkeiten gesetzt. Kinder fühlen sich durch diese räumlichen Grenzen sicher und geborgen. Später, in der Trotzphase, wollen sie erneut herausfinden, wie weit sie gehen können. Setzt du in dieser Phase keine konsequenten Grenzen, dann wird dein Kind so lange "toben", bis es diese Grenzen gefunden hat.

Tipps, damit die Trotzphase nicht ewig andauert

Auch Rückzug, Desinteresse und Verweigerung kann ein Zeichen dafür sein, dass dein Kind mehr Aufmerksamkeit, im Sinn einer konsequenten Erziehung, benötigt. Dabei ist aber nicht das sture Verbot aller Dinge gemeint, sondern die behutsame und deutliche Einweisung in gewisse Schranken. Manche Kinder beginnen gerne, die Eltern oder andere Kinder zu schlagen. Hier solltest du deinem Kind ruhig, aber deutlich, klar machen, dass du nicht geschlagen werden möchtest. Mach dir mit einem Kind gewisse Regeln aus, die es nicht überschreiten darf, und gib bei der Einhaltung dieser Regeln nicht nach. Lass deinem Kind aber auch noch genügend Freiheiten, damit es sich selbstbewusst entwickeln kann.

Ein geduldiger Balanceakt ist hier gefragt. Lass dich auch von dem lauten Geschrei deines Kindes nicht irritieren, wenn es etwas damit durchsetzen möchte. Erfährt dein Kind, dass es mit Schreien und Weinen bekommt, was es will, dann wird es diese Methode auch in Zukunft anwenden und die "Trotzphase" und das Geduldspiel werden länger andauern, als gewollt. In vielen Fällen kannst du dein Kind aber gut ablenken, indem du das Thema wechselst und beispielsweise ihm etwas zeigst oder vorliest. In jedem Fall solltest du dein Kind immer ernst nehmen, wenn es weint und nachspüren, ob es sich um ein ernsthaftes Befinden handelt, oder nur um ein Mittel, um etwas durchzusetzen.

Wenn du allerdings schon immer das Gefühl hattest, dass alle guten Tipps bei deinem Kind nicht wirken und es irgendwie «anders tickt», kann es sein, dass du ein sogenanntes autonomes Kind hast. Solche Kinder zeichnen sich schon von Geburt an durch einige typische Eigenschaften wie z.B. Willensstärke aus, welche Eltern oft an ihre Grenzen bringen.

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