Wenn Kinder trauern

Wie Kinder trauern © mickyso - AdobeStock.com

Der Tod kennt kein Pardon und auch Kinder sind vor der Konfrontation mit ihm nicht gefeit. Anders als Erwachsene, trauern Kinder in immer wieder plötzlich auftretenden Schüben. Wie du deinem Kind bei der Trauerarbeit helfen kannst, und weitere Tipps zur Trauerbewältigung erfährst du hier.

Wenn der Tod ins Leben tritt

Auf den Tod kann man sich nur selten vorbereiten. Verstirbt das eigene Haustier oder sogar ein geliebter Mensch, trifft das nicht nur Erwachsene. Auch Kinder müssen sich leider manchmal schon im jüngsten Alter mit dem Tod auseinandersetzen. Eltern brauchen in dieser Zeit viel Geduld, denn ein Kind trauert in immer wiederkehrenden Schüben.

Erst ab einem Alter zwischen neun und zehn Jahren ist es einem Kind überhaupt möglich zu realisieren, dass ein Verstorbener nicht mehr wieder kommen wird, aber das eigene Leben trotzdem weitergeht. Vor diesem Alter sehen Kinder den Tod eher mit sachlichem Interesse und der Überzeugung, dass der tote Mensch oder das Tier wieder auferstehen wird.

Trauern auf Raten

Manche Eltern erschrecken, wenn sie feststellen, dass ihr Kind keine erkennbare Reaktion auf den Erhalt einer Todesnachricht zeigt. Aber diese Tatsache ist ganz normal, denn dein Kind trauert nicht sofort und kontinuierlich sondern eher auf "Raten". Im einen Moment weinen sie bitterlichste Tränen und im anderen Moment springen sie lachend auf. Hier handelt es sich um eine ganz normale Schutzreaktion vor Überbeanspruchung.


Die richtigen Entscheidungen

Kinder sollten möglichst ein eigenes Abschiedsritual bekommen, denn gerade Kinder bis 3 Jahre können nur sehr schwer länger Stillsitzen oder einer Trauerrede folgen. Besser ist, du überlegst dir für dein Kind ein spezielles und individuelles Abschiedsritual wie beispielsweise ein Bild malen, welches ihr zusammen zum Grab bringt. So kann euer Kind ganz in Ruhe Abschied nehmen.

Du weisst, wie wissbegierig Kinder sind und auch sie wollen verstehen, was passiert ist. Daher ist es ganz wichtig, dass du die kindlichen Fragen ehrlich beantwortest. Antworte in einfacher Sprache und verzichte auf die belastenden Einzelheiten. 

Gemeinsame Trauerarbeit

Verzichte auf Sätze wie: dein Grosi ist friedlich eingeschlafen. Diese Aussprüche sind zwar lieb gemeint, werden deinem Kind aber Angst vor dem Einschlafen bereiten. Ausserdem ist es auch eine Lüge, denn Grosi ist nicht eingeschlafen, sonst würde sie ja irgendwann wieder aufwachen, aber das tut sie nicht. Daher musst du wirklich genau überlegen, was du deinem Kind sagst.

Gemeinsam weinen

Es ist ganz wichtig nicht nur in der Trauerarbeit sondern auch allgemein in der Kindererziehung, dass du mit deinem Kind zusammen weinen kannst. Du brauchst nicht deine Tränen zu unterdrücken, damit dein Kind dich nicht weinen sieht. Nur wenn du offen mit deinen Gefühlen und eben auch mit deiner Trauer umgehst, kann dein Kind das auch lernen. 

Auch Wut ist ein Weg

Denkt man ans Trauern, denkt man an Stille, sich zurückziehen und an viele Tränen. Jedoch gibt es auch Kinder, die ihre Trauer in Aggression und Wut ausleben. Was in der Kindererziehung ein absolutes No-Go ist, ist allerdings beim Trauern total in Ordnung. Denn die Wut stellt sich der totalen Ohnmacht gegenüber. Zu den Trauerbewältigungs-Tipps gehört auch die Möglichkeit eines gut geschulten Trauerbegleiters.

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