Wie viel Medienzeit ist okay?

Feste Bildschirmzeiten geben Orientierung © sakkmesterke - AdobeStock.com

Das Wegdenken des Internets ist in der heutigen Zeit unmöglich. Das Internet bietet uns einen Mehrwert und wir alle nutzen es, um uns zu informieren, zum Arbeiten, chatten, streamen, spielen, lesen oder um in den sozialen Netzwerken zu scrollen. Doch wie viel Medienzeit ist gut? Absprachen können euch helfen den Umgang mit dem Internet zu normalisieren und auch eine eigene Verantwortung lehren.

Ein sicherer Umgang mit Medien

Das Internet birgt Gefahren. Zeig deinem Kind wie es funktioniert, welche Programme und Seiten genutzt werden können und welche nur im Beisein von den Eltern benutzt werden dürfen. Zeig deinem Kind wo es Wissen zu erlangen gibt und wo für die Schule gegoogelt werden kann. Erkläre ihnen was die sozialen Netzwerke sind und bedeuten, und wie sie zu nutzen sind. Kläre dein Kind über die Gefahren im Netz auf und erkläre ihm auch, was Cyber-Mobbing ist.

Fixe Medienzeiten vereinbaren

Ein gesundes Mass an Medienzeit ist mittlerweile normal und kaum vermeidbar. Medienpsychologen in der "Medien und Jugend" empfehlen

  • für Kinder unter 3 Jahren keine oder nur wenige Minuten tägliche Bildschirmzeit
  • für 3-5 Jährige eine maximal 30-minütige begleitete Bildschirmzeit pro Tag
  • für 6-9 Jährige max. 60 Minuten Bildschirmzeit pro Tag
  • ab 10 Jahren max. 1 Stunde pro Altersjahr in der Woche (also max. 10 Stunden pro Woche für einen 10-Jährigen)

Quelle: Pro Juventute Schweiz

Sicherlich ist dies nur ein Richtwert und du entscheidest, wie viel Medienzeit für deine Kinder angemessen ist und wie dies in eurem Alltag als Familie umsetzbar ist.


Regeln & Routinen für den Umgang mit Medien

Folgende Routinen strukturieren den Alltag mit Medien:

  • Abgemachte Absprachen müssen eingehalten werden. Um Diskussionen zu vermeiden, kann anfangs ein Timer hilfreich sein. Möglich sind auch Zeitbegrenzungen im Betriebssystem, bei Spielkonsolen und in der Software selbst.
  • bei den Hausaufgaben muss das Handy aus dem Zimmer gelegt werden.
  • am Familientisch hat das Smartphone nichts zu suchen und wird lautlos gestellt. Auch der Fernseher bleibt aus.
  • 1-2 Stunden vor dem Schlafengehen gilt Sendepause für alle Medien.
  • Für einen sicheren Umgang mit den digitalen Medien ist nicht nur die Nutzungsdauer und das Alter des Kindes entscheidend. Zentral sind vor allem die Inhalte, welche das Kind sieht und seine Reife. Begleite deshalb dein Kind beim Medienkonsum!

Gemeinsame Medienzeit: Mitwirken und Zuhören

Erforscht das Internet gemeinsam! Spielt oder lest zusammen und lasst euch Programme erklären, die ihr vielleicht selbst noch nicht kennt. Geht gemeinsam ins Kino! Frag aktiv nach was dein Kind heute am Laptop recherchiert hat oder mit wem auf welcher Plattform gechattet wurde. Die Erziehung ermöglicht es dir, eine kommunikative Vertrauensbasis zu schaffen, in der ein Austausch kein Ausfragen oder Kontrollieren ist, sondern eben ein normaler Austausch. Macht verständlich, dass die Medien höchstens eine Bereicherung darstellen sollen. Langeweile gilt es auch mal auszuhalten und soll nicht übermässig mit Bildschirm überbrückt werden!

Als Eltern ein Vorbild sein

Hinterfrage auch deine eigene Mediennutzung. Vermittle deinem Kind, dass kein Mensch immer erreichbar sein muss.

Ein harmonisches Miteinander ist das Allerschönste. Handy, Internet, Playstation oder Fernseher können die reale Familienzeit nicht ersetzen und das sollte immer im Fokus stehen. Auch ein gemeinsamer medienfreier Tag pro Woche kann helfen, andere Interessen mit der Familie nicht aus den Augen zu verlieren.

 

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